Kirchenchor-Ebnath

Unsere Geschichte:

Das erste Zeugnis über das Bestehen des Ebnather Kirchenchors stammt aus dem Jahr 1886: es beginnt damit, dass 1883 der Lehrer Adalbert Hohenester als Schulverweser nach Schurbach versetzt wird. Adalbert Hohenester war geboren am 15.04.1856 in Fuchsmühl, der Vater Michael Hohenester stammte aus Kallmünz. In einem Bewerbungsschreiben zur Versetzung nach Ebnath vom 12.01.1886 spricht er davon, dass er bereits Gelegenheit von Schurbach aus gefunden habe, „auf dem Musikchore der Pfarrkirche von Ebnath wie als Chorsänger also auch als Organist mitzuwirken“.

Die Distriktschulinspektion Kemnath stellte ihm am 9.1.1886 zur Vorlage bei dem Grafen Castell als Inhaber des Präsentationsrechtes das Zeugnis aus, dass er „als pflichteifriger Lehrer für die Schule und als guter Musiker für den Kirchenchor auf das beste empfohlen werden“ kann.

Auch der Ebnather Pfarrer Robert Schricker (1864 – 1900 in Ebnath) bestätigt in einem Zeugnis vom 12.1.1886, dass Hohenester „auf hiesigem Kirchenchore als Organist und Sänger“ gelegentlich mitgewirkt habe (Regierung der Oberpfalz 11249).

Diese Dokumente belegen, dass in Ebnath schon vor 1886 ein Kirchenchor bestanden haben muss. Es ist jedoch nicht gelungen, Unterlagen aus früherer Zeit aufzufinden, so dass das Jahr 1886 nun als „Gründungsjahr“ des Chores gilt.

Tatsächlich wird Adalbert Hohenester auf Präsentation des Grafen und Herrn Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen ab 01.03.1886 die Stelle eines Lehrers in Ebnath übertragen. Hohenester ist der 17. Lehrer in Ebnath; er übernimmt die Geschäfte der Schule und ist „1. Lehrer“. Seine Wohnung ist das „alte Schulhaus“. Er hatte „auch den Chor-, Mesnerdienst und die Gemeindeschreiberei“ inne. Die Zeugnisse über den Kirchenchor und die Kirchenmusik aus früherer Zeit sind sehr spärlich. Auch die „Chronik“, überliefert von Hauptlehrer Hans Schuster, enthält keinen Hinweis auf den Kirchenchor. Notenmaterial aus dieser Zeit ist fast nicht mehr vorhanden. Verschiedene Notenblätter und Partituren sind mit roter Tusche mit „Eigentum der Pfarrkirche zu Ebnath, 15.III.86“ gekennzeichnet. Offensichtlich hat Adalbert Hohenester nach seinem Umzug von Schurbach nach Ebnath und nach Übernahme des Organisten- und Chorleiteramtes Inventur im Notenschrank gemacht. Singstimmen in alten Tenor- und Sopranschlüsseln, Partituren und Bücher sind aus dieser Zeit erhalten.

Trotz Einschränkungen und Schwierigkeiten z.B. durch die beiden Weltkriege besteht der Kirchenchor Ebnath ununterbrochen bis heute.

Anlässlich der Feier zum 100-jährigen Bestehens im Jahr 1987 wurde dem Kirchenchor Ebnath vom Allgemeinen Cäcilienverband die Palestrina-Medaille verliehen. Diese erhalten nur Chöre, die eine kirchenmusikalische Tätigkeit über mindestens 100 Jahre nachweisen können. Der Kirchenchor Ebnath war 1987 erst der elfte Chor in der Diözese Regensburg, dem diese Ehre zu Teil wurde.

Im Jahr 2011 blickte der Kirchenchor auf sein 125-jähriges Bestehen zurück. Anlässlich des Jubiläums gestaltete der Chor das gesamte Jahr über verschiedene Gottesdienste und Andachten. Mit einem großen Festkonzert am 14.10.2012 endeten die Jubiläumsfeierlichkeiten.

Unser Chor besteht derzeit aus Chorleiter und 30 Sängerinnen und Sängern im Alter von 27 bis 76 Jahren. Außerdem haben wir 5 Ehrenmitglieder.

Zu unserem Repertoire gehören mehrere lateinische Messen, z.B. von Mozart, Bruckner, Reimann, Gounod, und Kirchenmusik aus beinahe allen Epochen, von „alten Meistern“ bis hin zum „Neuen geistlichen Lied“. Wir beherrschen passende Literatur zum gesamten Kirchenjahr sowie für besondere Anlässe.